Es werde... Dunkelheit!

von RoliRanger

Die Young Ranger der Greifensee-Stiftung verbrachten ein Wochenende im Naturpark Gantrisch und erfuhren dort viel über die grosse Bedeutung der Dunkelheit und wie gefährlich die Lichtverschmutzung für die Natur, die Tiere und auch die Menschen sein kann.

Regelmässig gehen unsere Young Ranger auf Abenteuerreise und entdecken spektakuläre Naturphänomene und schöne Landschaften. Ende Oktober besuchten sie den Naturpark Gantrisch. Mit dem lokalen Ranger erkundeten sie die wunderschöne Region und erfuhren viel über die Moorlandschaften, die Wälder und Gewässer des Gantrischgebiets.

Das eigentliche Thema des Ausfluges war aber die Dunkelheit. Der entlegene Naturpark wird nämlich in der Nacht zu einem Sternenpark. Während der Nachthimmel im nahen Bern 40mal heller ist als natürlich, ist er in der Gantrischregion «nur» 0.3 bis 2.5-fach heller. Hier sind dementsprechend viel mehr Sterne zu sehen, als in dicht besiedelten Gebieten.

Um die Nacht möglichst wenig zu erhellen, machten sich die Young Ranger sodann auch ohne Taschenlampen auf den Weg, um die Sterne zu beobachten. Schon nach kurzer Zeit merkten sie, dass sie auch ohne künstlichen Lichtkegel den Weg sehr gut erkennen können. Während sie im Dunklen vor sich hin tappten, erfuhren sie viel über die Bedeutung der Dunkelheit für die Tiere, die Natur und die Menschen.

So sind viele Tier- und Pflanzenarten nachtaktiv. Für sie bedeutet eine Erhellung der Nacht oft eine Verkleinerung ihres Jagd- und Lebensraums und somit weniger Nachkommen. Bei Pflanzen kann eine Dauerbeleuchtung dazu führen, dass sie früher blühen und ihre Blätter im Herbst länger behalten, was bei einem gleichzeitigen Kälteeinbruch gefährlich ist. Zugvögel wiederum ziehen grösstenteils bei Nacht und orientieren sich seit Millionen von Jahren an den Sternen. Sie werden von grossen Lichtquellen abgelenkt und in die Irre geführt, was sie viel zusätzliche Energie kostet. Im schlimmsten Fall sterben sie. Für den Erhalt und die Förderung der Biodiversität ist eine Verkleinerung der Lichtverschmutzung sehr wichtig. Aber auch für das Wohlbefinden von uns Menschen ist die Dunkelheit von Bedeutung. Je nach Lichtverhältnissen schüttet unser Körper andere Hormone aus, die bestimmen ob wir munter in den Tag starten oder nachts einen erholsamen Schlaf haben. Sind wir zu viel und zu hellem Kunstlicht ausgesetzt, kommt unser Bio-Rhythmus durcheinander und wir werden krankheitsanfällig.

Schon mit relativ einfachen Massnahmen kann die Lichtverschmutzung etwas reduziert werden: Wenn wir gerade Aussenbeleuchtung nur einsetzen, wo sie wirklich nötig ist, von oben nach unten beleuchten, damit möglichst wenig in die Atmosphäre abstrahlt und die Leuchten abschirmen, wird das Kunstlicht schon viel nacht- und naturfreundlicher.

Unsere Young Ranger waren sehr beeindruckt von dem grossartigen Sternenhimmel über dem Gantrisch und den vielen Informationen über die Dunkelheit und die Lichtverschmutzung. Mit vielfältigen Ideen wie sie das künstliche Licht im Alltag gezielter einsetzen und die Lichtverschmutzung im Zaum halten können, sind sie nach einem spannenden Wochenende wieder am Greifensee angekommen.

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