Aufwertungsarbeiten beim Riediker-Rälliker-Ried
Viele Arten sind auf die regelmässige Pflege der Schutzgebiete angewiesen. Konkret heisst das: Der Mensch muss eingreifen, mähen, zurückschneiden und Strukturelemente pflegen. Am Freitag sind im Riediker-Rälliker-Ried die Bagger aufgefahren. Das Oberbodendepot (bedeckt mit einer schwarzen Folie), das schon seit Jahren parallel zum Aabach liegt, wird abgetragen und abtransportiert. Später wird an dieser Stelle neu begrünt. Gleichzeitig benutzt man diese Gelegenheit, um die Flachwasserzonen zu verbessern und für Limikolen attraktiver zu machen.
Das Oberbodendepot unter der schwarzen Kautschukfolie nutzten Ringelnattern und Blindschleichen. Viele leere Eierschalen der ungiftigen Natter (Foto unten) deuten darauf hin, dass der Standort unter der Folie (da sich diese schnell aufwärmt) auch als Eiablageplatz diente. Bei den Arbeiten hat das SKW-Team ein ca. 85 cm langes Weibchen gefunden und verlegte es in ein trockenes, gut isoliertes Nest. Als Ersatz legten sie zusätzlich einen grossen Streuhaufen in der Umgebung an. Streuhaufen werden beim Verrottungsvorgang leicht erwärmt und diese Wärme nutzen Ringelnattern gerne für ihre Gelege.
Viele Limikolen brauchen offene, seichte Wasserflächen zur Nahrungsaufnahme, speziell auf ihren langen Zugreisen. Die Maschinen vor Ort werden deshalb auch genutzt, um die 1997 geschaffenen Flachweiher wieder so herzustellen, dass die Wassertiefe 1-20 cm beträgt.
Die Arbeiten sind vor dem Beginn der Amphibienwanderung abgeschlossen und das anfallende Oberbodenmaterial wird in der Landwirtschaft zur Aufwertung von Produktionsflächen genutzt.
Die Pflegemassnahmen wurden von der Greifensee-Stiftung angestossen und vom Amt für Landschaft und Natur in Auftrag gegeben. Die konkrete Umsetzung ist Sache von SKW.